Wie Forschungsprojekte den Zusammenhalt in Europa stärken

Follower*innen unserer Social Media Kanäle und Leser*innen unseres Blogs werden die Namen unserer Forschungsprojekte bereits gehört haben: CULTURATI, Innosale, I-Delta, Optimum – um nur einige zu nennen. Doch warum beteiligen wir uns als IT-Firma überhaupt an solchen Forschungs- und Entwicklungsprojekten? Und welchen Nutzen zieht Europa, insbesondere die Europäische Union, aus den Ergebnissen der Arbeit?

 

Warum existieren von der EU geförderte Projekte überhaupt? 

 

Die Europäische Union ist für viele Bürger oftmals ein eher abstraktes Konstrukt: zwar wissen wir, dass es ein europäisches Parlament, bestehend aus Abgeordneten der einzelnen Mitgliedsstaaten, gibt, und dass dieses in Brüssel tagt. Doch welche Arbeit im Hintergrund geleistet wird, bleibt meist unklar.

Dabei ist das Europa-Parlament, wie es auch genannt wird, mehr als bloße Debatten rund um den Krümmungsgrad einer Gurke. Das Ansinnen der EU ist es grundsätzlich, die Lebensbedingungen aller Bürger*innen in allen Mitgliedstaaten anzugleichen und zu verbessern. Aus diesem Grund fördert die EU Projekte, die dieses Ziel unterstützen.

 

„In Vielfalt geeint“ – das Motto der europäischen Union 

Welche Fördertöpfe der EU gibt es? 

 

Nun ist es jedoch nicht so, dass man als Projektinitiator*in einfach einen Brief an die Europäische Kommission schreibt und dann das benötigte Geld aufs Konto überwiesen bekommt. Die Beantragung von Fördermitteln für Projekte aus Innovation, regionaler Entwicklung, Erhaltung von Kulturdenkmälern und vielem mehr ist leider bürokratisch und erfordert ein hohes Maß an Präzision. Zudem muss klar sein, aus welchem Fördertopf das Geld überhaupt kommt, wobei natürlich alle verschiedenen Voraussetzungen zur Erfüllung vorgegeben werden.

Das Projekt CULTURATI, an dem wir von IOTIQ beteiligt sind, bezieht seine Mittel zum Beispiel von EU HORIZON, welches Innovationen und Forschung generell unterstützt. Projekte, die der Verbesserung von Infrastruktur in strukturschwachen Regionen dienen, würden äquivalent zum Beispiel Geld aus dem “European Regional Development Fund” (ERDF) erhalten.

Durch die gemeinsame Aufstellung finanzieller Mittel lassen sich somit mehr und aufwändigere Projekte bewerkstelligen, als dies in jeder europäischen Region einzeln möglich gewesen wäre.

 

Was bewirken die von der EU geförderten Projekte? 

 

Einige der Auswirkungen von EU-Projekten sind direkt spürbar, zum Beispiel wenn neue Radwege gebaut oder erhaltenswerte, historische Gebäude renoviert werden. Ausgangspunkt für jedes Projekt ist eine Person, dies kann eine Privatperson, ein*e lokale*r Politiker*in oder ein*e Wissenschaftler*in sein, die einen Bedarf sieht und den Lösungsvorschlag dafür in ein durchführbares Projekt gießt.

Europäische Projekte haben demnach immer konkrete Ziele und alle Projektpartner im Konsortium haben klare Aufgaben und Rollen, die sie übernehmen. Diese wiederum sind mit bestimmten KPIs verknüpft, die erreicht werden müssen.

Von der EU geförderte Projekte sind jedoch nicht zwangsläufig auf die Mitgliedstaaten beschränkt, im CULTURATI-Projekt sind zum Beispiel die türkischen Projektpartner die Initiatoren und haben die Übersicht über den Projektverlauf. Eine Übersicht bereits erfolgreicher Programme gibt es hier.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass durch den Austausch verschiedener Expert*innen aus unterschiedlichen Disziplinen ein genereller Austausch von Ressourcen und Wissen entsteht. Regelmäßige Meetings (online und vor Ort) schaffen ein Verständnis für die Arbeit der Expert*innen aus den Partnerländern - etwas, das immer auch von der Kultur des Landes beeinflusst wird. Alle Beteiligten eines Projektes müssen deshalb lernen, über kulturspezifische Belange in gewisser Weise hinwegzusehen und auf eine Kommunikation hinarbeiten, die europäisch ist – eine Kommunikationsweise, die von allen Beteiligten verstanden und akzeptiert wird.

Die EU selbst führt natürlich Studien dazu durch, wie Ihre Projekte wahrgenommen werden.
Insgesamt ist leider das Bewusstsein, dass es diese Projekte gibt, noch recht gering: 2023 gaben 39% der Befragten Europäer*innen an, von den Projekten zu wissen. Von diesen vermerkten aber 79%, dass sie den positiven Effekt anerkennen würden. Daran sieht man, dass die Kommunikation noch ausbaufähig ist. (Quelle: Eurobarometer)

Im Projekt CULTURATI gibt es deshalb eine dezidierte Strategie, auch die Bevölkerung auf die Ziele, Fortschritte und die Beteiligten des Projektes aufmerksam zu machen. Auch andere Projekte und die EU selbst nutzen die Sozialen Medien, um auf Projekte, Abstimmungen und vieles mehr aufmerksam zu machen.

 

Zusammenfassung 

 

Blicken wir noch einmal zurück: Allein für das HORIZON Europe Förderprogramm wurden bereits 9151 Projekte erfolgreich umgesetzt. Insgesamt übersteigt die Anzahl der seit Gründung der EU durchgeführten Projekte diese Zahl natürlich deutlich, auch wenn es keine zusammenfassende Übersicht dazu gibt. Ländergrenzen übergreifende Projekte verstärken das Verständnis für andere Kulturen, deren Gepflogenheiten und Kommunikationsweisen und bieten die Möglichkeit, den Horizont im wissenschaftlichen und persönlichen Sinne zu erweitern.
Projektbeteiligte aus verschiedenen Ländern haben unterschiedliche Forschungsschwerpunkte, unterschiedliche Skills und gehen ganz verschieden an Projekte heran,  sind dabei aber durch ein gemeinsames Ziel geeint. Die Förderprogramme der EU verkörpern das Ideal der Europäischen Union deshalb bereits schon im Kleinen.

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