Sie haben eine neue Unternehmenssoftware eingeführt, aber nun stehen Sie vor folgendem Problem: Ihre Mitarbeiter*innen verstehen die Software nicht. Aber wo sind Sie falsch abgebogen? Lassen Sie uns gemeinsam einige Schritte zurück gehen und schauen, welche Prozesse Sie übersehen haben könnten, um Ihren Mitarbeitenden die Software näherzubringen. Wie führen Sie die Software besser ein? Welche Punkte sollten Sie beim nächsten Mal beachten, sodass niemand auf der Strecke bleibt?
In diesem Artikel möchten wir die Softwareeinführung im Rahmen des Change Managements betrachten. Aber was ist Change Management überhaupt? Das Wirtschaftslexikon definiert es wie folgt:
Change Management ist die “laufende Anpassung von Unternehmensstrategien und -strukturen an veränderte Rahmenbedingungen.” Dies kann auch als Prozess zur Umsetzung von Veränderungen in Unternehmen gesehen werden.
Es ist jedoch oft leichter gesagt, als getan. 70% der Change Management Prozesse scheitern nämlich entweder, oder sie verlaufen im Sande. Wir möchten uns anschauen, welche Schritte durchlaufen werden müssen, damit alle Beteiligten eingebunden werden und im Nachhinein zufrieden mit der neuen Unternehmenssoftware sind. Welche Methoden aus dem Change Management können übernommen werden, um den Prozess noch erfolgreicher zu machen?
Das Problem mit digitalen Technologien: Bedienungsanleitungen
Wer kennt es nicht? Sie haben gerade ein technisches Gerät gekauft und nun wissen Sie nicht mehr weiter - die Bedienungsanleitung ist zu kompliziert und Sie haben keinen Schimmer, wie Sie das Gerät bedienen müssen. Aber selbst das einfachste IKEA-Möbelstück kann in einem desaströsen Aufbau enden, wenn die Bedienungsanleitung fehlerhaft oder unverständlich ist.
Der Branchenverband Bitkom hat genau dieses Problem mittels einer repräsentativen Befragung untersucht und folgendes festgestellt: Knapp die Hälfte (47%) der Menschen in Deutschland hat Probleme, Bedienungsanleitungen zu verstehen und somit digitale Technologien besser nutzen zu können. Obwohl das Interesse da ist, denn Befragte wünschen sich mehrheitlich mit 61% leichter verständliche Anleitungen, persönliche Hilfsangebote (48%) und einfachere Nutzungsoberflächen (40%).
Die Frage ist nun, wie sich dies auf die Einführung von Unternehmenssoftware übertragen lässt. Ganz einfach: Werden Mitarbeiter*innen nicht schrittweise und verständlich an die neue Software herangeführt, dann führt dies zu Frustration. Dadurch sinkt die Bereitschaft den sachgemäßen Umgang mit der Software zu erlernen und diese anzuwenden. Ängste, Misstrauen und das Gefühl, im Stich gelassen zu werden, führen zu massiven Startschwierigkeiten, die sich kaum wieder rückgängig machen lassen und verhindern einen guten Einführungsprozess.